Graduate School of the Arts and Humanities (GSAH)

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GSAH | Interdisciplinary Cultural Studies | Key concepts

Epoche

Dienstag, 10.05.2022, 18:15 Uhr


Öffentlicher Vortrag im Rahmen der Reihe Interdisziplinäre Vorlesungen und Kolloquien zu Schlüsselkonzepten der Geistes- und Sozialwissenschaften des Doktoratsprogramms Interdisciplinary Cultural Studies

Veranstaltende: Interdisciplinary Cultural Studies | Graduate School of the Arts and Humanities | Walter Benjamin Kolleg
Redner, Rednerin: Prof. Dr. Eva Geulen (Europäische Kultur- und Wissensgeschichte, Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, Direktorin ZfL)
Datum: 10.05.2022
Uhrzeit: 18:15 - 19:45 Uhr
Ort: F 005
Unitobler
Lerchenweg 36
3012 Bern
Anmeldung: keine Anmeldung Vortrag nötig / Anmeldung Kolloquium: bis 20. April 2022 (vgl. unten)
Merkmale: Öffentlich
kostenlos

Öffentlicher Vortrag

10. Mai 2022, 18:15 - 19:45 Uhr | Unitobler, Lerchenweg 36, Raum F 005

Epochen: Ihre Probleme und ihre Unverzichtbarkeit

Epochen sind das Ergebnis von Periodisierungstechniken (entweder als Selbst- oder als Fremd-beschreibungen), die den chronologischen Zeitfluss in unterschiedliche Abschnitte teilen, denen jeweils so viel Homogenität zugesprochen werden kann, dass sie sich im Vergleich von anderen Epochen abgrenzen lassen. Sowohl die Geistes- wie die Naturwissenschaften (Geologie, Geographie, Biologie) organisieren ihr Material immer auch über Epochen. Brisant wird es stets dann, wenn zwei Epochen (oder was man dafür hält) aufeinander treffen und die Grenzen sich verschieben (gegenwärtig macht sich beispielsweise die ‚frühe Neuzeit‘ zwischen Mittelalter und Neuzeit gleichsam ‚breit‘). Solche Verschiebungen sind Teil des historischen Prozesses. Was am Arbeiten mit Epochen gleichwohl problematisch ist und bleibt, ist bekannt. Der Vortrag unterzieht in seinem ersten Teil einige der derzeit diskutierten Alternativen im Bereich der Geistes- und Kulturwissenschaften einer kritischen Diskussion. Im zweiten Teil wird anhand von Oswald Spengler, Siegfried Kracauer und Hans Blumenberg versucht, das Problem der Epochen einer anderen Lösung zuzuführen. 

Kolloquium (auf Anmeldung)

11. Mai 2022, 10:15 - 17:00 Uhr | Unitobler, Lerchenweg 36, Raum F 112

Moderation

Prof. Dr. Nicolas Detering (Neuere deutsche Literaturwissenschaft, Universität Bern)

ECTS

1.5 (Pflichtbereich ICS / Wahlpflichtbereich GS, SLS und SINTA / Modul I GSA)

Sprache

Deutsch, Inputs (Kurzvorträge, Diskussion) können auch auf Englisch erfolgen

Anmeldung

Anmeldungen bis 20. April 2022 (Verlängerung) an mike.toggweiler@unibe.ch und in KSL: https://www.ksl.unibe.ch/ (Login with UniBe-Account, search with title)

Eva Geulen

Prof. Dr. Eva Geulen ist seit 2015 Direktorin des Leibniz-Zentrums für Literatur- und Kulturforschung und Professorin für europäische Kultur- und Wissensgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie wurde 1989 an der Johns Hopkins University mit einer Arbeit über Adalbert Stifter promoviert. Ihren Lehrtätigkeiten an der Stanford University, University of Rochester und New York University (1989–2003) folgten Professuren für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Bonn (2003‒2012) und an der Goethe-Universität Frankfurt (2012–2015). Zu ihren Publikationen zählen Aus dem Leben der Form. Goethes Morphologie und die Nager (August Verlag 2016), Giorgio Agamben zur Einführung (Junius 32016), Das Ende der Kunst. Lesarten eines Gerüchts nach Hegel (Suhrkamp 2002) und Worthörig wider Willen. Darstellungsproblematik und Sprachreflexion bei Adalbert Stifter (iudicum 1992). Eva Geulen ist Mitherausgeberin der Zeitschrift für deutsche Philologie. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Literatur und Philosophie vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart.