Inter- und Transdiziplinarität - Workshops

Geschichte als Wissenschaft und Disziplin in den Humanities

Donnerstag, 19.05.2016, 10:15 Uhr

Prof. Dr. Stephanie Wodianka, Universität Rostock

Veranstaltungsreihe zu Trans- und Interdisziplinarität, Disziplinengeschichte und Wissenschaftstheorie des Doktoratsprogramms Interdisciplinary Cultural Studies.

Veranstaltende: Interdisciplinary Cultural Studies | Graduate School of the Humanities | Walter Benjamin Kolleg
Redner, Rednerin: Prof. Dr. Joachim Eibach, Historisches Institut, Universität Bern
Datum: 19.05.2016
Uhrzeit: 10:15 - 17:30 Uhr
Ort: Raum F-114
Unitobler
Lerchenweg 36
3012 Bern
Merkmale: Öffentlich
kostenlos

Geschichte ist beinahe allgegenwärtig: in der Lebenswelt, als politisches Argument, in unseren Köpfen, im Fächerkanon der sog. Geisteswissenschaften und als traditionsreiche eigenständige Disziplin. In dem Workshop wird es deshalb zuerst darum gehen, zu bestimmen, was eigentlich historisches Denken und historischen Diskurs als Wissenschaft auszeichnet: Was ist historische Methode? Was leistet Historiographie? Nach der Klärung der basics im Verbund mit Reflexionen über die Geschichte der Geschichtswissenschaft wird es in einem zweiten Teil um den state of the art gehen. Gibt es überhaupt noch die Geschichtswissenschaft bzw. einen mainstream historischer Forschung oder erleben wir nicht eher eine Art von ‚neuer Unübersichtlichkeit‘, hervorgerufen durch Prozesse der Ausdifferenzierung und schnelle turns in verschiedene Richtungen? Zu berücksichtigen ist bei der Diskussion der aktuellen Situation auch die politisch-zeitgeistige Grosswetterlage, die sich heute ganz anders darstellt als etwa noch vor dreissig Jahren. Schliesslich: Da Wissenschaft nicht zuletzt mit Organisation zusammenhängt, wird kritisch über Phänomene von ‚Wissenschaft als Betrieb‘ zu reden sein. Denn die halkyonischen Tage auf dem Elfenbeinturm sind längst – Geschichte…

Joachim Eibach

Joachim Eibach lehrt Neuere und Neueste Geschichte am Historischen Institut der Universität Bern. Aktuelle Schwerpunkte seiner Forschung sind die Geschichte von Haus und Familie, Interpersonelle Gewalt und Gender, Bürgertum und Bürgerlichkeit als Diskurs in der Schweiz des 19. Jhdts. und theoretische Fragen der Geschichtswissenschaft. 2009 erhielt er den CS Award Best Teaching der Universität Bern. Seit 2015 leitet er das SNF-Sinergia-Projekt Doing House and Family: Material Culture, Social Space, and Knowledge in Transition (1700-1850). Vor kurzem erschienen: Das Haus in der Geschichte Europas. Ein Handbuch, de Gruyter, Berlin / Boston 2015, 780 Seiten.

Die Teilnehmenden senden bis ca. 14 Tage vor dem Kurs schriftliche Fragen, Anregungen oder Thesenpapiere.

Anmeldung

Teilnahme am Lektürekurs bis 31. März an: mike.toggweiler@unibe.ch
Für Doktorierende und fortgeschrittene MA-Studierende aller Disziplinen der Phil.-hist. Fakultät.