Lecture Series Future Directions
Lehrer und Kritiker der Rhetorik/Poetik stimmen darin überein, sie als eine machtvolle Kunst zu betrachten: Mittels oft geringfügiger Elaborierungen mache Rhetorik sprachliche Aussagen affektiv eindringlicher, überzeugender und erinnerungsfähiger. Der Vortrag präsentiert experimentelle Studien, die ausgewählte rhetorische Devisen auf ihre hypothetischen Effekte getestet haben. Er projiziert die Befunde zugleich auf ästhetische und psychologische Theorien.
Winfried Menninghaus
Winfried Menninghaus, Professor für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Ordentliches Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Gastprofessuren an den Universitäten Jerusalem, Berkeley, Yale, Princeton, Rice und der EHESS Paris. 2007- 2010: Sprecher des Forschungsclusters „Languages of Emotion“. 2012: "Premio Internazionale d'Estetica". Arbeitsschwerpunkte: Antike Rhetorik und Poetik; europäische Literatur seit 1750; philosophische, evolutionäre und empirisch-psychologische Ästhetik. Ausgewählte Publikationen: Paul Celan – Magie der Form (Suhrkamp, 1980); Unendliche Verdopplung. Die frühromantische Grundlegung der Kunsttheorie im Begriff absoluter Selbstreflexion (Suhrkamp, 1987); In Praise of Nonsense. Kant and Bluebeard (Stanford University Press, 1999); Disgust. Theory and History of a Strong Sensation (SUNY Press, 2003); Das Versprechen der Schönheit (Suhrkamp, 2003); Hälfte des Lebens. Versuch über Hölderlins Poetik (Suhrkamp, 2005); Wozu Kunst? Ästhetik nach Darwin (Suhrkamp, 2011).