Mit seiner 1962 in „Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen“ entwickelten nicht kumulativen Auffassung vom Wesen der (Natur)Wissenschaft meinte Thomas Kuhn zugleich eine Revolution in der Historiographie der Wissenschaften herbeizuführen. Seine dort entwickelten Thesen und Begriffe, insbesondere die Begriffe „Paradigma“ sowie „Paradigmenwechsel“, wurden jedoch nicht nur von der wissenschaftsgeschichtlichen Gemeinschaft intensiv und kontrovers diskutiert, sie fanden auch Eingang in das alltagssprachliche Vokabular. Paradigmenwechsel finden heute beinahe ubiquitär statt. Grund genug, sich den Originaltext wieder einmal genauer anzuschauen und zu fragen, welche Funktion der Begriff „Paradigma“ hat und wie tragfähig er ist – sowohl in der Wissenschaftsgeschichte als auch in anderen Disziplinen.
Paradigma — ein Begriff macht Karriere
Dr. Kathrin Hönig, Universität St. Gallen
Montag, 05. + 26. März .2012
Zeit: 13:15-17:00 Uhr
Ort: Universität Bern, Gartenhaus, Falkenplatz 16
Kathrin Hönig
Kathrin Hönig ist Lehrbeauftragte für Philosophie an der Universität St. Gallen. Ihre Schwerpunk- te liegen in der theoretischen Philosophie mit einem besonderen Interesse für Sprachphilosophie sowie (feministischer) Wissenschaftstheorie.